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Weiterer Rückgang Inflation fällt im April auf 7,2 Prozent

Die Teuerungsrate sinkt im April leicht auf 7,2 Prozent – so niedrig war sie zuletzt vor über einem Jahr. Der Abwärtstrend könnte sich fortsetzen, vermuten Experten.
Nicht mehr ganz so teuer: Einkaufswagen in bayerischem Supermarkt

Nicht mehr ganz so teuer: Einkaufswagen in bayerischem Supermarkt

Foto: Sven Hoppe / dpa

Der Inflationsdruck in Deutschland hat im April nachgelassen: Die Verbraucherpreise stiegen im April um 7,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Seit März 2022 erreicht die Rate damit ihren niedrigsten Stand, damals betrug der Wert 7,3 Prozent.

Bereits im März 2023 war die Teuerungsrate deutlich gefallen, auf 7,4 Prozent, nachdem sie im Januar und Februar noch bei jeweils 8,7 Prozent gelegen hatte.

»Die Nahrungsmittelinflation überschreitet ihren Höhepunkt«, sagte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding laut Reuters vor der Bekanntgabe der genauen Rate. Er sieht darin einen Grund für die erwartete geringere Preissteigerung. In Hessen etwa sanken die Nahrungsmittelpreise um 1,4 Prozent zum Vormonat und damit erstmals seit September 2021. »Im April kommt wahrscheinlich ein größerer Teil des Gemüses nicht mehr aus Gewächshäusern, die zu deutlich höheren Kosten als in den Vorjahren beheizt werden müssen«, sagte Schmieding. Zudem stiegen auch die Energiepreise nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Monaten.

Wieder stärkere Inflation in Frankreich und Spanien

Viele Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten stärker nachgeben wird. So hat der Preisdruck auf den vorgelagerten Stufen – nämlich auf Einfuhr-, Großhandels- und Erzeugerebene – bereits deutlich nachgelassen. Die Importe verbilligten sich im März sogar erstmals seit mehr als zwei Jahren, und zwar um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Entspannung dürfte jedoch mit Verzögerung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommen.

In Frankreich hat sich die Inflation im April derweil überraschend wieder verstärkt. Nach europäischer Rechnung (HVPI) lag das Preisniveau 6,9 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistikamt Insee in Paris nach einer ersten Schätzung bekannt gab.

Auch in Spanien hat sich der Preisauftrieb im April wieder verstärkt. Die nach HVPI gemessenen Preise erhöhten sich im Jahresvergleich um 3,8 Prozent, wie das Statistikamt INE in Madrid nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im März war die Teuerung noch stark gesunken, die Jahresrate lag bei 3,1 Prozent und hatte sich nahezu halbiert. Trotz des Anstiegs liegt die Teuerung in Spanien deutlich tiefer als Mitte 2022, als sie auf mehr als zehn Prozent gestiegen war.

Indes hat der Preisauftrieb in Polen im April erneut etwas nachgelassen, bleibt aber insgesamt auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,7 Prozent, wie die zentrale Statistikbehörde in einer ersten Prognose in Warschau mitteilte. Im März hatte die Teuerungsrate im Jahresvergleich bei 16,2 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise im April um 0,7 Prozent. Besonders angezogen haben die Kosten für Energieträger: Hierfür mussten die Verbraucher 23,5 Prozent mehr ausgeben als im April vergangenen Jahres. Lebensmittel und nicht alkoholische Getränke verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 19,7 Prozent.

mamk/ani/dpa/Reuters
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